„Nein,
nein, nein!“, rief ich und schlug wütend auf das Lenkrad. Seit
Stunden war ich schon unterwegs, und jetzt, kurz vor Einbruch der
Dunkelheit, versagte plötzlich der alte rostbraune Pickup.
Ich stieg
aus und strich mir die blonden Haare hinters Ohr. Es war anscheinend
wieder der Kühlerschlauch gerissen, wie schon so häufig. Ich hätte
ihn vorher nochmal wechseln sollen, dachte ich und trat gegen den
Vorderreifen.
Ich
war auf den Weg von Atlanta zu meiner besten Freundin Madison. Wir
wollten die letzten Sommertage ausnutzen und im Devils Fork State
Park campen. Das
machten wir schon seit Jahren. Wir nahmen uns immer gleichzeitig
Urlaub, denn nachdem ich aus Salem weggezogen war, konnten wir uns
kaum noch sehen. Wir wollte uns an unserem üblichen Platz im Park
treffen und ich war sowieso schon spät dran. Also schrieb ich ihr
kurz eine Nachricht, dass ich wohl noch später ankommen würde.
Ich
öffnete die Motorhaube und Qualm schlug mir entgegen. Ich kannte
schon die Stelle, an der der Schlauch gerissen war. Ich war keine
Mechanikerin und kannte mich auch sonst nicht mit Autos aus, aber den
Schlauch hatte ich schon öfter wechseln müssen. Im Handschuhfach
war noch etwas Klebeband, das sollte ausreichen, bis ich die nächste
Tankstelle erreichen würde.
Notdürftig
flickte ich den Schlauch, indem ich ihn mit dem Band ein paar mal
umwickelte. Ich setzte mich wieder ins Auto und versuchte es erneut
zu starten. Es heulte kurz auf, kam ein paar Meter vorwärts, und
verstummte wieder. Ich versuchte es noch ein paar Mal, aber es wollte
einfach nicht mehr anspringen.
„Na
super, und was soll ich jetzt machen?“, flüsterte ich und schaute
auf mein Handy. Es war schon fast halb 8 und es wurde immer dunkler.
Ein Unfall zwang mich, die Interstate zu verlassen und nun musste ich
großen einen Umweg fahren.
Die
Straße, auf der ich mich befand, war schmal und kaum befahren. Am
Straßenrand standen dicht an dicht tote Bäume und Sträucher,
allesamt verdorrt von der brütenden Hitze. Man konnte nicht weit in
das Dickicht hinein sehen und ich bekam ein mulmiges Gefühl, ganz
alleine in meinem Pickup.
Plötzlich
klingelte mein Handy und ich zuckte zusammen.
„Hallo?“
„Alex?
Mensch, wo steckst du denn? Ich warte schon voll lange auf dich!“,
hörte ich Madison am anderen Ende der Leitung meckern.
„Oh
man, Maddy. Tut mir Leid. Mir ist wieder der verdammte Kühlerschlauch
gerissen. Ich schätze heute wird das nichts mehr. Ich muss irgendwie
eine Tankstelle finden“, entschuldigte ich mich. Ich hörte sie
seufzen.
„Ok,
schade. Aber pass auf dich auf, wenn du da durch die Wildnis
latschst“, ermahnte sie mich.
„Ich
melde mich, sobald sich hier was ergibt, ok?“, kicherte ich. Wir
verabschiedeten uns und ich zog den Schlüssel aus dem Zündschloss.
Ich
nahm meinen Rucksack vom Beifahrersitz, stieg aus und verriegelte das
Auto. Vielleicht war hier ja in der Nähe eine Tankstelle. Ich
beschloss der Straße weiter zu folgen und schulterte den schweren
Rucksack.
Ich
schaltete die Lampe an meinem Handy an um besser sehen zu können und
ging nah am Straßenrand. Es war schon fast stockfinster und ich
beschleunigte meine Schritt. Hin und wieder raschelte es im Gebüsch
und ein paar Augen blitzten im Schein meiner Lampe auf, aber bis auf
ein paar Rehe kreuzte niemand meinen Weg.
Der
Weg wurde holpriger und führte einen Hügel hinauf. Langsam aber
sicher taten mir die Beine weh und die Last auf meinem Rücken wurde
immer schwerer, denn ich war schon fast zwei Stunden unterwegs. Ich
musste mich kurz auf einen Stein setzen und holte mein Trinken aus
dem Rucksack. Wo bin ich hier bloß gelandet?
Ich
ließ meinen Blick über die finstere Landschaft schweifen. Nichts
als Wildnis um mich herum und ich war nicht gerade die Art von
Mensch, die hier lange überleben würde. Ich musste lachen. Wenn
Madison das erfährt, wird sie mich mein Leben lang damit aufziehen!
Auf
einmal sprang mir etwas weit in der Ferne ins Auge. Ich sah ein
winziges Licht brennen. Ich stand auf und lief weiter den Hügel
hinauf. Meine Füße brachten mich um, aber die Hoffnung auf Hilfe
ließ mich weiterlaufen.
Hinter
einer Kurve ragte es dann plötzlich vor mir in die Höhe. Auf einem
Abhang stand ein riesiges Haus. Ein schmaler, kaum erkennbarer Weg
führte mich hoch und ich konnte immer mehr wahrnehmen. Es war
mehrstöckig und wirkte in der Dunkelheit als würde es wie ein
Ungeheuer auf mich herab blicken.
Eine
Etage höher ragte ein Balkon hervor, von dem aus man die Straße
überblicken konnte. Auf den Giebeln saßen ein paar Vögel die mich
aufmerksam beobachteten. Das Haus war gesäumt von riesigen Büschen,
die weiß blühten und dem Haus einen unverwechselbaren Charme gaben.
Nach hinten hin führte das Grundstück sehr viel weiter, als mein
Licht mir preisgeben konnte.
Als
ich vor der Haustür stand hielt ich kurz inne. Ein kleines Schild
hing daneben, und auf dem stand in verschnörkelter Schrift ein Name
- „The Magnolia Inn“. Das hier ist also ein Hotel? Auch gut. Dann
konnte ich die Nacht wenigstens in einem Bett verbringen, anstatt in
meinem Pickup.
Ich
klopfte zaghaft an der Tür und merkte dabei, wie sie einen Spalt
weit auf ging. Sie war nicht verschlossen? Ich klopfte erneut,
diesmal kräftiger. Ich horchte in die Stille hinein, aber es rührte
sich immer noch nichts. Vorsichtig öffnete ich die Tür und setzte
einen Fuß über die Schwelle.
Warme,
faulige Luft kam mir entgegen und ich hätte fast gehustet. Ich
leuchtete mit meiner Lampe in den Flur und aufgewirbelter Staub
tanzte in dem Lichtkegel herum. Ich war erstaunt, dass sich nichts im
Flur befand. Nur eine Tür nach der anderen, und am Ende des Flurs
führte eine Treppe hinauf in das nächste Stockwerk.
Langsam
wagte ich mich weiter hinein und leuchtete zu den Türen. Neben jeder
Tür hing ein kleines Namensschild. Wo ist denn hier der Empfang?
„Hallo?
Ist hier jemand?“, rief ich in die Stille hinein. Das Echo hallte
durch das ganze Haus und ein kalter Windzug streifte mich, da ich die
Tür hinter mir nicht geschlossen hatte. Die Holzdielen knarzten
unter meinen Schuhen als ich mich weiter umschaute.
Zwischen
manchen Türen hingen verblasste Portraits, auf denen junge Männer
abgebildet waren. Einige schauten teilnahmslos, andere eher traurig.
„Was
machst du denn hier?“, flüsterte jemand auf einmal hinter mir.
Ich
erschrak so sehr, dass mir fast das Handy aus der Hand gerutscht
wäre.
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Ich bin
soooo gespannt, was ihr dazu sagt!
Meine erste
Geschichte, die ich auf wattpad veröffentliche :)
Ja es ist eine Fanfiction, aber trotzdem für jeden geeignet, der gerne Mystery und Suspense liest!
Ja es ist eine Fanfiction, aber trotzdem für jeden geeignet, der gerne Mystery und Suspense liest!
Lasst mir
Kommentare da, oder voted doch für mich auf wattpad.
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